Koblenz – In Spanien gehört der öffentliche Nahverkehr längst zum Alltag: Fast 60 Prozent der Bevölkerung nutzen werktags Bus, Bahn oder Metro – das zeigt das europäische Mobilitätsbarometer 2025. Damit wächst auch der Anspruch an moderne, gut vernetzte Infrastrukturen, die Wege verkürzen und Umstiege erleichtern. Mit dem neuen Intercambiador de Valdebebas reagiert die Stadt Madrid mit einem Mobilitätszentrum, das nicht nur funktioniert, sondern das Unterwegssein komfortabler und effizienter macht.

Hexagonales Dachdesign

Das jüngste Beispiel für den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel befindet sich im gleichnamigen Stadtteil Valdebebas im Nordosten der Hauptstadt. Auf rund 7.000 Quadratmetern bündelt der Verkehrsknotenpunkt Busstationen, Metro- und S-Bahnlinien sowie großzügige Park-and-Ride-Flächen zu einem durchdachten Ganzen. Ergänzt durch Gewerbe- und Aufenthaltszonen bietet der Intercambiador täglich etwa 35.000 Menschen Raum zum Ankommen, Warten oder Weiterfahren.

Charakteristisch für das Bauwerk ist seine Dachlandschaft: 17 hexagonale Elemente, die wie aufgestellte Regenschirme aneinandergefügt sind. Diese Struktur passt sich in ihrer Staffelung an das Gelände an und verleiht dem Gebäude eine organische Dynamik. Die hellen Glas- und Metallflächen verstärken den Eindruck von Leichtigkeit und Transparenz.

Inspiriert von der Expo 1958

Das zentrale Bauwerk des Intercambiador de Valdebebas ist nicht nur funktional, sondern auch architektonisch markant. Es nimmt Bezug auf den spanischen Pavillon der Expo 1958 in Brüssel, der von den Architekten José Antonio Corrales Gutiérrez und Ramón Vázquez Molezún entworfen wurde. Dessen modulare, hexagonale Struktur wurde nach der Ausstellung nach Madrid versetzt und gilt bis heute als Meilenstein der spanischen Architekturmoderne. Das Büro Abalo Arquitecto knüpft daran an – mit einem Entwurf, der die historischen Formen aufgreift und zeitgemäß weiterentwickelt.

Langlebig, effizient, zukunftsweisend

Die sechseckigen Dächer sind mit Kalzip 65/400 in stucco eingedeckt und erfüllen eine klare technische Funktion. Das Stehfalzsystem leitet Regenwasser in die Mitte jedes Hexagons, wo es über ein zweistufiges Entwässerungssystem effizient abfließt. Gleichzeitig sorgt eine integrierte Wärmedämmung für Energieeffizienz – Schutz vor Kälte im Winter, vor Überhitzung im Sommer.

Das Dachsystem trägt wesentlich zu den Nachhaltigkeitszielen des Projekts bei. Mit einem Recyclinganteil von bis zu 98 Prozent Aluminium, hoher Korrosionsbeständigkeit und minimalem Wartungsaufwand ist es auf Langlebigkeit ausgelegt. Damit steht der Intercambiador de Valdebebas nicht nur für moderne Mobilität, sondern auch für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

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Bildmaterial

In Spanien entstand ein neuer Verkehrsknotenpunkt, bei dem 17 hexagonale Dachelemente aus Kalzip 65/400 in Stucco-Optik zum Einsatz kamen. (Bild: Victor de la Fuente)

Das besondere Dachdesign des Gebäudes orientiert sich am spanischen Pavillon der Expo 1958 in Brüssel und erinnert an aufgeklappte, aneinandergereihte Regenschirme. (Bild: Victor de la Fuente)

Mit bis zu 98 % recyceltem Aluminium, hoher Korrosionsbeständigkeit, minimalem Wartungsaufwand und langer Lebensdauer überzeugt das System. (Bild: Victor de la Fuente)

 

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